Auch vor dem Bereich der professionellen Fotografie macht die digitale Welt mit entsprechenden IT-Systemen keinen Halt und verändert die bisherigen Workflows. Das macht sich besonders im Bereich der professionellen Business-Fotografie bemerkbar, in dem technische Lösungen hinter den Kulissen den gesamten Prozess schneller, einfacher und zuverlässiger machen können.
Denn in diesem Bereich entstehen oft große Mengen an Bildern für verschiedene Unternehmenszwecke.
Im Idealfall greifen hier von der ersten Aufnahme bis zur fertigen Bildlieferung zahlreiche technische Systeme ineinander. Diese können Fotos automatisch organisieren und ermöglichen die Zusammenarbeit verschiedener Teams.
Durch eine clevere Vernetzung aller beteiligten Programme über Schnittstellen können Daten fließen, ohne dass Menschen eingreifen müssen. Wie sich dieser Workflow in der aktuellen digitalen Welt darstellt, beleuchten wir in den folgenden Abschnitten dieses Artikels.
Automatisierte Datenerfassungs- und Organisationssysteme
Mithilfe automatisierter Datenerfassungssysteme können Bilder sofort nach der Aufnahme erkannt und kategorisiert werden. Damit wird das stundenlange manuelle Sortieren überflüssig.
Stattdessen versieht die entsprechende Software die Fotos automatisch mit relevanten Metadaten wie Aufnahmedatum, Standort und verwendeter Ausrüstung. Ein erwähnenswerter Anwendungsfall sind hierbei größere Fotoproduktionen von Firmenereignissen oder Mitarbeitershootings.
Intelligente Systeme können dabei Gesichter automatisch identifizieren und entsprechend taggen.
Zudem können diese Systeme mit Digital Asset Management-Plattformen integriert werden. Was machen diese? Sie können Bilder nach Abteilungen, Projekten oder Verwendungszwecken organisieren.
Der Mehrwert: Es wird ein schneller Zugriff auf benötigte Dateien möglich und die Weitergabe an verschiedene Unternehmensbereiche vereinfacht. Das hat eine deutliche Zeitersparnis zur Folge. Während das früher mehrere Tage dauern konnte, geht das nun in Minuten.
Kollaborative Cloud-Plattformen
Durch kollaborative Cloud-Plattformen können Fotografen Bilder direkt nach einem Shooting hochladen. Teams und Mitarbeiter können dann umgehend auf das Bildmaterial zugreifen und weiter bearbeiten.
So können Marketing-Mitarbeiter passende Fotos auswählen, während sich Designer gleichzeitig an die Bearbeitung machen können. Weitere Unterstützung in diesem Workflow bieten Plattformen wie Adobe Creative Cloud oder Capture One Enterprise.
Diese machen Echtzeit-Feedback möglich. So kann ein Kunde in Berlin Änderungswünsche markieren, während ein Retuscheur in München diese sofort realisiert.
Frühere Bearbeitungsstände können mit diesen Systemen jederzeit wiederhergestellt werden. Wie geht das? Es werden verschiedene Versionen automatisch abgespeichert. Auch die Freigabeprozesse sind mittlerweile vereinfacht. So können etwa Führungskräfte Bilder für Pressemitteilungen direkt in der Cloud genehmigen. Auch ist die Verwaltung von Zugriffsrechten besonders hilfreich.
Denn externe Partner können so nur die für sie relevanten Materialien sehen.
KI-gestützte Bildverarbeitung und -analyse
Bei der KI-gestützten Bildverarbeitung und -analyse können moderne Algorithmen aus hunderten Aufnahmen eines Firmenshootings automatisch die technisch besten Bilder herausfiltern. Dadurch können scharfe, gut belichtete Fotos schnell erkannt und fehlerhafte zügig aussortiert werden.
Zwar bisher nur in begrenztem Umfang möglich können KI-Systeme auch emotionale Aspekte bewerten und Bilder mit authentischem Lächeln oder starker Ausstrahlung bevorzugen. Ebenso können diese Systeme bei der Produktfotografie automatisch Farbgenauigkeiten analysieren und Beleuchtungsprobleme korrigieren.
Abhängig vom spezifischen KI-Modell und den Trainingsdaten, können mit einer automatisierten Grundbearbeitung zudem Hautunreinheiten geglättet, Farben harmonisiert und Hintergründe vereinheitlicht werden.
Je nach System wird auch das Einsetzen von bestimmten Personen in verschiedenen Szenen oder die Änderung von Kleidungsfarben möglich.
Integrierte Backup- und Sicherungssysteme
Datenverluste sind in jeder Branche eine ärgerliche Angelegenheit. Um dieses Risiko im Bereich der professionellen Fotografie auf einem möglichst niedrigen Niveau zu halten, gibt es hierfür moderne Lösungen.
Diese arbeiten im Hintergrund und können automatisch Kopien aller Aufnahmen erstellen und an mehreren Speicherorten sichern (z.B. vor Ort, auf NAS-Systemen und der Cloud).
Intelligente Versionierungssysteme haben wir weiter oben kurz angesprochen. Diese speichern nicht nur die neueste Bearbeitung, sondern auch frühere Zustände der Bilder.
Wenn nun ein Kunde nach Wochen doch lieber gerne die ursprüngliche Version hätte, ist diese gleich verfügbar. Auch der Sicherheitsaspekt ist mit guten Systemen abgedeckt, die alle Daten verschlüsseln und so vertrauliche Firmenfotos schützen können.
API-Verknüpfungen und Workflow-Automatisierung
Mit den richtigen Hardware- und Softwarelösungen und entsprechenden API-Verknüpfungen können Fotos automatisch von der Kamera in die Bearbeitungssoftware wandern und von dort in Kundenpräsentationen oder soziale Medien.
Im Einzelnen sieht das folgendermaßen aus: Eine moderne Kamera sendet Bilder sofort nach der Aufnahme an einen Server. Dort werden sie automatisch sortiert. Jetzt kann die Software erkennen, welche Fotos für welche Abteilung bestimmt sind. Danach leitet sie sie weiter.
In diesem Workflow ist besonders die Verbindung mit dem Kundensystem praktisch. Warum? Schließt ein Fotograf ein Mitarbeitershooting ab, können die fertigen Bilder automatisch mit den richtigen Personalprofilen verknüpft werden.
Und wenn neue Bilder für eine Kampagne bereitstehen, können zudem Marketing-Teams automatische Benachrichtigungen erhalten.